Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 21 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 07.06.2014 |
Das plattdeutsche Wort „Fassen“
Die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern, dat Fassen of de Fassentied, beginnt am Aschermittwoch, dän Askedag. Doch vor dem Fasten, Hungern oder Verzichten, vüör dat Fassen, gibt es noch einiges zu feiern. Den Start macht die Weiberfastnacht am Donnerstag vor Aschermittwoch, de Oltwiwerfastaomd. Dem schließt sich montags danach de unwise Fastaomd, der Karneval an. In der katholischen Kirche beginnt das 40-stündige Gebet, de Biädfastaomd. Danach gilt es z.B. durch den Verzicht auf eine tägliche Mahlzeit zu fasten, dat Botfassen fäng an. Wer aber glaubt, bis zum Osterfest dürfte man sich nichts Besonderes gönnen, der irrt: In Münster beginnt am dritten Samstag nach Aschermittwoch der 8-tägige Frühjahrssend, de Fassensiänd, eine Kirmes! Von Fastentagen, van Fassendage, kann man dann sicherlich nicht mehr reden! Wenn dann die Karwoche naht, de stille Wiärk, heißt es noch einmal vor allem an Karfreitag, dän stillen Fridag, auf jeden Genuss zu verzichten. Män of Fisk, Struwen un Riwenpankoken daobi helpt?