Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 41 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 27.03.2015 |
Das plattdeutsche Wort "frien"
Ach, wie schön ist doch die Zeit des Freiens, des Umwerbens und des Heiratens, dat Frien! Meistens beginnt der Kontakt zwischen den Geschlechtern bei einem Flirt, bi ne Mauenfrieri. Hat man dagegen ernste Absichten, einen Partner für das Leben zu finden, dann begibt man sich auf Freiersfüße, up Friersföte. Und dazu muss man seine Augen aufmachen, denn es heißt „We frien wil mäk de Döppen los.“ Der Bräutigam, de Frier, sollte sein Liebeswerben, sine Frieri, aber nicht nur auf die geliebte Person richten. Will er sich gut einheiraten, sik guëd infrien, dann sollte er sich als Freier, äs Frier, insbesondere auch bei der künftigen Schwiegermutter beliebt machen. Denn ein Spruch sagt: „We dat Wicht häbben wil, mot nao de Moder frien.“ Vorsichtshalber verlobt man sich rechtzeitig, se befriet sik. Wehe dem Mädchen, das auf einen Frauenheld hereinfällt, up nen Friebüül rinfölt! Dann trifft das wahre Sprichwort zu, dass das Freien und Heuen oft umsonst ist, „Dat dat Frien un Haien faken ümsüs is.“ Ik huop, dat alle Völaiwten üör Glük finnen doot!
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