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Worterklärungen

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Präötken - Bronzeskulptur 'Flirt' von Jürgen Ebert

Plattdeutsche Wörterkunde

Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.

 

Plattdeutsche Wörterkunde 66

Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 05.04.2016
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Das plattdeutsche Wort „breed“

Als wage Maßangabe kennen wir u.a. den Begriff breit, up Plat breed. Ist z.B. ein Bach breit, ne Biëk breed, ist er deutlich schmaler als ein breiter Fluss, äs ne brede Flötte. Daher hilft es, die Breite, de Bredte, mit ergänzenden Informationen fassbarer zu machen. Ist etwas geringfügigst zu groß oder zu klein, spricht man von Siëgenhaorsbredte, als der Dicke des Ziegenhaares. Wäre es zu einem Beinaheunfall im Verkehr gekommen, sagt man: Et had bolle üm Siëgenhaorsbredte rumpst. Breiter, breder, ist da schon ein Zoll, de is dummenbreed. Noch breiter  ist eine Hand, se is handbreed (rund 12 cm). Passt man gerade noch durch eine Öffnung, dän is se ääsbreed, so breit wie das Hinterteil. Einfahrtore von Scheunen müssen so breit sein, dass ein Wagen hinein zu fahren ist, se müët wagenbreed sien. Breed braucht man aber auch im Sinn von reich. Kann sich jemand viel leisten, dän kan he‘t breed maken. Dagegen sagt man zu armen Leuten: Se häbt et nich breed. Hiermit wird Bezug auf Ländereien, die früher jeder Bürger hatte. Ein breites Ackerstück is ne Brede of ne Bree (gesprochen Bre∙e). Wenn sich dort Unkraut ausbreitet, sik dao Untüüg breedmäk, dän mos et plücken auk wan‘t nao so breed maken kaas!

 

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