Plattdeutsche Wörterkunde
Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.
Plattdeutsche Wörterkunde 67 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 11.04.2016 |
Das plattdeutsche Wort „Klok“
Sowohl Glocke und Klingel als auch die Uhr bezeichnet man im Plattdeutschen als Klok. Glocken, Klocken, hatten für die Menschen früher eine wesentlich größere Bedeutung als für uns heute. Stündlich und zusätzlich viertelstündlich verkündeten die Kirchenglocken, de Kiärkenklocken, mit ihrem Glockenschlag die Zeit, met üören Klockenslag de Tied, bis in die Bauerschaften hinein. Nur wenige Menschen hatten eine Sonnenuhr, ne Sunnenklok, oder gar eine Armbanduhr, ne Armsklok. Der Glöckner oder Küster, de Klökner of Lüdeköster, besorgen das rechtzeitige Läuten im rechten Ton. So ist die Sterbeglocke, de Daudenklok, beim Eintreten des Todes eines Gemeindemitglieds zu läuten. In der heiligen Messe erklingt zur Wandlung eine kleine Glocke, een Klöksken. Zu unpünktlichen Menschen und solchen, die die Glockentöne nicht einordnen können, sagt man: „Se kent nich Klok nao Klang!“ Glocken mit dem rechten Ton fertigt der Glockengießer, de Klockengaiter. Uhren macht der Uhrmacher, de Klockensmet, den man abfällig auch als Klockenschooster bezeichnet. So, nu mot ik inhollen. De Klok an de Huusdüör häw bimmelt!
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