Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 79 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 26.06.2016 |
Das plattdeutsche Wort „Naodel“
Einen mehr oder weniger feinen, spitzen Gegenstand bezeichnet man laut Duden als Nadel, äs Naodel. Kleine Nadeln sint Näödelkes. Hergestellt werden sie vom Nadler, van dän Naodelmaker. Als Werkzeug dienen Näh- und Stopfnadeln mit einem Nadelöhr, Nai- un Stopnaodeln met een Naodellok, Stecknadeln – Stiäk- of Knaupnaodeln, sowie Heftzwecken – Kopnaodeln. Man bewahrt sie auf in Nadeldosen – Naodelbüssen, oder Nadelkissen – Naodelküssens. Ein Kompass zeigt mit seiner Magnetnadel, met sine Magneetnaodel, die Nordrichtung an. Zur Zierde trägt man gelegentlich eine Brosche oder Anstecknadel, ne Buorstnaodel, die Haare lassen sich mit Haarnadeln, met Haornaodeln, frisieren. Aus der Natur kennen wir Nadelbäume, Naodelbaime, mit Tannennadeln, Dannennaodeln, die in Tannenwäldern, in Naodelhölter, zusammenstehen. Dort findet man zuweilen auch das Borstengras, dat Nainaodelgräs. In der Tierwelt begegnen wir den Libellen, de Düwels-Nainaodeln. Un Wiärks, wat et üöwerhaupsnich giw, dat is Nainaodelsaot!
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