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Worterklärungen

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Präötken - Bronzeskulptur 'Flirt' von Jürgen Ebert

Plattdeutsche Wörterkunde

Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.

 

Plattdeutsche Wörterkunde 98

Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 15.10.2016
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Das plattdeutsche Wort „wies“

Zwei verschiedene Bedeutungen hat das plattdeutsche Wort wies. Zunächst versteht man darunter weise, klug und vernünftig. Ein Beweis, een Bewies, oder ein Nachweis, een Nao­wies ist das Ergebnis kluger Überlegung und Weisheit, van scharp Üöwerläggen un Wieshait. Scharlatane gaukeln Beweise oder Nachweise vor, doot us Bewise of Naowise vüörwies­maken, um uns etwas vorzumachen, üm us wat wiestomaken, was nachweislich nicht möglich ist, wat nao­wieslik nich müëglik is. Wir wären ja unklug oder sogar völlig unklug, unwies of stakenunwies, fielen wir darauf herein! Und bevormunden, be­wiessnuten, lassen wir uns ja schon mal gar nicht! Dagegen erstaunen uns hin und wieder kleine Kinder mit altklugem Reden, lütte Wiessnuten met wiesniërst Küern. Ja, wenn wir dann auch noch darüber lachen, müssen wir uns nicht wundern, wenn sich das Kind unglaublich darüber freut, sik unwies daodrüöwer frait!

Unter wies versteht man zusätzlich noch geizig. So ist ein Geizkragen enen Wisepin. Män, of dat würklik so unwies wies is, so enen to sien?!

 

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