Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 149 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 08.04.2018 |
Das plattdeutsche Wort „Holt“, Teil 2
Über das Holz, dat Holt, lässt sich noch so einiges sagen. Zur Erzeugung von Wärme war Brennholz – Brand-, Briän- of Füerholt – unverzichtbar. Als Anfeuerholz benutzt man Prickel- of Topholt. Harzhaltiges Holz – Hasholt - eignet sich nicht sonderlich zum Feuern. Die Holzasche nennt sich Holtaske. Ansonsten diente Holz bei Hausbau als Grundbalken – äs Grundholt, Stütze – Anholt – oder als Firstfette – Topholt. Als Sitzstange benutzte das Federvieh dat Haanholt, was auch der letzte Querbalkenunter dem Dach ist.. Unter anderem stellte man aus Holz so manchen Gebrauchsgegenstand wie Löffel, Eimer und Fässer her – Holtliäpels, -emmers un –fiäter. Selbst Schablonen – Rishölter, Lineale – Lienhölter, Kufen – Gliedhölter – und Kerbhölzer – Kiärwhölter – waren hölzern – höltern. Vorzugsweise fertigt man sie aus dem Kernholz der Bäume - uut dat Kärnholt van de Baime.
Mit dem Begriff Holt meint man im Platt aber auch Wald. So is dat Dannenholt das Tannenholz oder der Tannenwald. Jä, un wan i glaiwt, dat dat aals üöwer dat Holt was, dän sint gi up’n Holtwäg!
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