Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 13 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 05.11.2013 |
Das plattdeutsche Wort „giëwen“
Das Leben ist ein Nehmen und ein Geben, een Niëmen un een Giëwen. Vor allem bei besonderen Anlässen gibt oder verschenkt man gerne, wi giëwt gään. Das Geschenk oder die Gabe, dat Giëwsel, soll Freude bereiten. So freuen sich Kinder, wenn sie beim Metzger eine Scheibe Wurst oder im Lebensmittelgeschäft einen Bonbon, een lüt Bigiëwsel bekommen. Damit muss man ja dann nicht unbedingt angiëwen, also prahlen! Vielleicht ist es ja angebracht, etwas davon aftogiëwen, also mit anderen zu teilen. Wesentlich wertvoller als ein Bigiëwsel is de Metgiwt, also all das, was eine Frau von ihren Eltern als Aussteuer mit in die Ehe bekommt. Ja, und in der Ehe lernt man sinnvoller Weise auch das Naogiëwen, Zugeständnisse machen und Kompromisse zu schließen. Übel ist es, wenn man seinem Partner enen metgiw, ihn vor anderen bloßstellt. Wohl dem, der vögiëwen, also verzeihen kann! Bekanntlich überträgt sich das eigene Verhalten auf andere, et giw af.
Ik huop för us alle, dat dat Guëde mäer afgiw äs dat Laige!
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