Plattdeutsche Wörterkunde
Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.
Plattdeutsche Wörterkunde 18 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 08.02.2014 |
Das plattdeutsche Wort „Nap“
Zum Essen und Trinken benutzen Tier und Mensch häufiger auch Näpfe, Näppe. Zu einem guten Frühstück gehört auch ein Ei, een Ai, das in einem Eierbecher, nen Ainap, auf den Tisch kommt. Weniger appetitlich ist ein Blechnapf, een Bliknap, in dem man Gefangenen früher das Essen vorsetzte. Dagegen ist er für Haustiere wie Hund und Katze als Fressnapf, äs Friätnap, oder als Milchschale, äs Miälknap, sehr praktisch. Allerdings ist Vorsicht geboten, dass in die meist flache Schale nicht zu viel eingegossen wird. Denn dann läuft sie über. Das war dann mäer äs in’t Näpken gait! Im übertragenen Sinne gebraucht man die Worte auch, wenn jemand Negatives zu weit treibt bzw. etwas übertreibt. Möchte man Neuigkeiten unter das Volk bringen, muss man es in’t Näpken hangen, also jemandem möglichst heimlichtuend erzählen. Will man einem dagegen etwas verheimlichen, mos em dat nich in’t Näpken hangen.
Jä, dat is alle wat met dat Nie! Män, wu hät et: Aals wat Du sägs mot waor sien, män nich aals wat waor is, mos Du auk säggen!