Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 23 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 08.02.2014 |
Das plattdeutsche Wort „trecken“
Dem hochdeutschen Begriff ziehen entspricht das plattdeutsche trecken. Man meint damit aber auch das Treideln, das Ziehen von Schiffen vom Treidelweg aus, dän Trekpat. An manchen Gewässern gibt es Zugbrücken, Trekbrüggen, um z.B. die Durchfahrt von hohen Schiffen zu ermöglichen. Ein Traktor, een Trecker, zum Ziehen, to’t Trecken, benötigt einen Fahrer, nen Treckerdriwer. Wird der Schlüssel für das Fahrzeug abgezogen, aftrocken, gelangt er vielleicht in eine Schublade, ne Trecke. Schrauben löst man mit einem Schraubendreher, nen Schruwentrecker. Musik machen kann man mit einem Bandonium, nen Treckebüül, einer Ziehharmonika, een Treküörgel, oder auch einer Klampfe, ne Trekvigelien. Falls dann mal beim Spielen, bi’t Spiëlen, schräge Töne kommen, heißt es: Augen zu und durch, also düörtrecken! Eventuell liegt es ja am Drang, dat Trecken, zur Theke, nao‘n Tresen. Von Fehlern oder Verantwortung will Mancher nichts wissen, se trekt sik niks daovan an. So, nu häb ik aower noog üöwer Ännere lostrocken, nu reekt et!