Plattdeutsche Wörterkunde
Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.
Plattdeutsche Wörterkunde 10 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 28.07.2020 |
Das plattdeutsche Wort „Pot“
Denkt man an einen Pot, so denkt man meistens an den Kochtopf. Wehe, wenn der Koch „nen Fos in’n Pot häw!“ Das Essen ist ihm angebrannt. Dann gibt es für den Potläcker nichts mehr zu schleckern. Früher bereitete man das Essen über dem offenen Feuer zu; die Töpfe waren rußgeschwärzt, also potäösig. Stark verschmutzte Hände heißen Potfingers. Gerne hat man Zimmerpflanzen im Haus. Die Potblomen stehen dort im Blomenpot, also Blumentopf. Der Hersteller von Gefäßen aus Ton ist der Potbäcker, der in der Potbäckeri, sprich Töpferei, arbeitet bzw. pötkert. Er fertigt auch Koffipötte, die größeren Henkeltassen für Kaffee. Aber das plattdeutsche Wort Pot wird häufig auch im übertragenen Sinne gebraucht. Große Nester, z.B. von Krähen, sind Kraienpötte; die Heckenwinde mit ihren großen weißen Blüten ist das Pötken, ein Porzellanisolator für Stromleitungen ein Pingelpot. Das Ruhrgebiet nennen wir Kuolenpot. Mit einem unzufriedenen Menschen, also Knüëterpot, hat man nicht gern zu tun, besunners nich an Fierdage!