Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 128 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 30.07.2017 |
Das plattdeutsche Wort „dainen“
Zwei Grundbedeutungen hat das plattdeutsche Wort dainen. Zunächst ist damit gemeint, jemandem dienen und Dienst tun. Daneben meint man damit aber auch jemandem oder sich selbst guttun und nützen. Was dienlich, nützlich oder hilfreich ist bezeichnet man als dainlik. Man verbeugt sich ehrerbietig oder unterwürfig – ärdainig – mit einem Diener, met nen Dainer. Derjenige, der dient, ist der Diener, is de Dainer. Wohl nie zuvor gab es bei uns so viele ehrenamtliche Helfer wie heute; se daint umsüs. Das tun z.B. unzählige Messdiener, Misdainers. Oftmals verdienen Diener Geld mit ihrer Arbeit, se vödaint Geld met üöre Arbaid. So sind Staatsdiener, Staodsdainers, Schuldiener, Schooldainers, und Kammerdiener, Kamerdainers, allesamt Lohndiener, Laundainers. Treten sie in den Ruhestand, haben sie ausgedient, häbt se uutdänt. Auch wenn etwas nicht mehr gebraucht wird, hat es ausgedient, häw et uutdänt. Fröer kons di nen Hood vödainen, wan’t di glücken dai, een pässig Mans- of Fraumensk för ne of nen Ännere(n) to’t Hiraoden to finnen!
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