Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 144 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 14.02.2018 |
Das plattdeutsche Wort „Müer“
Eine Steinwand oder Mauer heißen auf Plattdeutsch Müer. Der Maurer, de Müerker of Müerman, und der Maurermeister, de Müermester, mauern das Mauerwerk und die Wände, müert dat Müerwiärk, auf ein Fundament bzw. eine Grundmauer, up ne Grundmüer. Sie verarbeiten Mauersteine oder Klinker, vömüert Müerstene of Müertiggel, die sie sich mit einer Maurerschiebkarre heranholen, met ne Müerkeskaor ranhalen doot. Um viele Eigenheime befinden sich niedrige Mauern, Müerkes. Um Kirchen und Friedhöfe dagegen baute man früher hohe Sansteinmauern, Sandsteenmüern, um ganze Städte gar mächtige Stadtmauern, stäödige Stadmüern. An alten Hauswänden, an olle Huusmüern, findet man zuweilen Maueranker, Müerankers, die für die Stabilität der Wände sorgen, und verzierte Gesimse, Müerbänner. In manchem Haushalt gab es ledige Männer mit Wohnrecht, Ööms an de Müer. Ja, und wie schön ist es in einem Eigenheim zu leben, in de egenen veer Müern to liäwen! Män dao is viël to doon un et hät: Nich küern, müern!
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