Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 16 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 05.11.2013 |
Das plattdeutsche Wort „Füer“
In der kälteren Jahreszeit sehnt man sich nach Wärme, am besten nach einem Feuer, nao een Füer, am offenen Kamin, an’t Häädfüer. Besonders wenn die Flammen lodern, de Füertungen danst, ist das eine herrliche Entspannung. Große Anziehungskraft haben Osterfeuer, de Paoskefüers. Gern erinnert man sich an die herbstlichen Kartoffelfeuer, de Kartuffelfüers, in denen mancher Kartoffel gebraten wurde. Staunen lösen Feuerschlucker, Füerfriäters, mit ihren Kunststücken aus. Recht unangenehm wird es wohl im Fegefeuer, in‘t Fiägefüer, zugehen. Darum unterlassen wir lieber, Streit und Hass zu säen, Füerkes to läggen. Brandstifter, Füerkesläggers, erwartet sicherlich kein Freudenfeuer oder Feuerwerk, kien Fraidenfüer! Äußerst schmerzhaft kann eine Entzündung sein, een Füer. Lindernd soll der Tee von Wald-Weidenröschen, dat Füerkruud (Epilobium angustifolium) sein. Gern hat man Menschen mit großem Temperament, met Füer unner’t Gat. Auk ik frai mi ümmer wier, wan usse füerig Kinneskind Finja bi us is un us net in’n Draw hölt!