Plattdeutsche Wörterkunde
Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.
Plattdeutsche Wörterkunde 172 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 09.04.2020 |
Das plattdeutsche Wort „Beld“ Teil 2
Neben den bereits genannten Bildbegriffen gibt es noch weitere bildliche Worte im Platt – beldhaftige Wäöder in’t Plat. Bei uns in Westfalen findet man an Wegen häufig Bildstöcke – Wägebeller of Siängensbeller, die von Steinmetzen – Beldsliägers – kunstvoll gefertigt wurden. In Kirchen und Kapellen stehen oft steinerne Heiligenfiguren – Steenbeller und Gnadenbilder – Gnaodenbeller. Übrigens nennt man auch Statuen Steenbeller. Besonders in der katholischen Kirche gibt es zu verschiedensten Anlässen kleine Andachtszettel wie Kommunionbilder – Kummioonbeldkes, Heiligenbilder – Hilligenbeldkes – oder Totenzettel – Daudenbeldkes. Abbilder unseres Herrgottes – Afbeller van ussen Häerguod – sind in der evangelischen Kirche kaum zu finden. Sieht man z.B. im Nebel ein undeutliches Bild – een Niëwelbeld, so kann es sein, dass man sich etwas Beängstigendes einbildet – wat Angstigs inbelgen döt. Sieht etwas bildhübsch aus – beldfien uut – oder ist etwas gut geraten, sagt man: Dao is een Beld an! Dat huop ik auk van ju!
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