Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 182 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 18.08.2020 |
Das plattdeutsche Wort „Holske“
Es gibt ihn noch, den Holzschuh – de Holske! Holzschuhe – Holsken – gibt es wohl seit dem 12. Jahrhundert, denn zu der Zeit tritt erstmals der Holzschuhmacher als Familienname Hölscher auf. In unserer Gegend verwendete man zumeist das leichte Pappelholz, das sich auf der Werkbank – de Pramebank – des Holzschuhmachers – dän Holskenmaker – gut bearbeiten lässt. Eine Holske ohne Lederbesatz is ne Schellenholske, mit ne Liäder- of Liärholske, und eine mit Stiefelschaft is ne Stiëwelholske. In der Holzschuhwerkstatt – de Holskenmakeri – fertigten Handwerker die Schuhe mit speziellen Werkzeugen – Holskenwiärktüüg. Rund 900 Jahre trug man Holzschuhe. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie in Redenarten vorkommen. Ist jemand träge, dän kümp he nich in de Holsken. Will man jemanden ablenken, dän dös em up de Holsken niëmen. Bei einigen Menschen weiß man sofort, was sie wollen: Dat kaas düör de Holsken fölen! Redet jemand übel nach, dän döt he enen in de Holsken pissen. Dat äösige Doon laot us män laiwer gewäern laoten!
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