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Worterklärungen

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Präötken - Bronzeskulptur 'Flirt' von Jürgen Ebert

Plattdeutsche Wörterkunde

Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.

 

Plattdeutsche Wörterkunde 189

Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 14.11.2020
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Das plattdeutsche Wort „plaogen“

Es ist heute kaum noch vorstellbar, wie sich die Menschen früher plagen mussten, sik plaogen mossen. Extrem hart war die Arbeit der Plaggen­stecher, de Plaggenstiäkers. Vor rund eintausend Jahren begannen Bauern vor allem in Gegenden mit Sandboden damit, Gras- und Heidesoden – Gräs- un Haidplaggen – durch Stechen und Hacken zu gewinnen und dem Vieh als Streu in den Stall zu geben. Die mit dem Kot und Urin der Tiere angereicherten Soden wurden kompostiert und dann als wertvoller Dung auf den Acker ausgebracht. So entstanden die Plaggenesche. Bis zu 60% ihrer Lebensarbeitszeit plagten sich Männer mit dem Sodenstechen ab. Dies hat sich u.a. in den Hausnamen Plagge und Plagemann niedergeschlagen. Der Spruch: Laot di de Plaggen nich vüör de Düör wägschöfeln! der besagt: Laß dir das Nachbarmädchen nicht wegheiraten! versinnbildlicht den hohen Wert von Soden. Ja, und dann gibt es noch die ein oder andere Plage – Plaoge. Vergleichsweise harmlos sind eine Fliegen- oder Kaninchenplage – Flaigen- of Kanickelplaoge. Unwies hat häw us de grülicke Coronaplaoge druopen. Laot et ju bi alle dat guëdgaon!

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