Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 191 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 20.12.2020 |
Das plattdeutsche Wort „laig“
Was gibt es manchmal schlechte Zeiten – laige Tiden! Schlecht – laig – sind z.B. de Gefahren durch ansteckendende Krankheiten. Schlechter – laiger – ist es, wenn man erkrankt. Am schlechtesten – an laigsten – ist es, wenn die Krankheit lebensbedrohlich wirkt. In Angst und Schrecken versetzen uns manchmal Taten von Menschen, die das Böse in sich haben – dat Laige of de Laighait in sik häbt. Wird das Böse offenbar, sagt man: De Laighait kümp druut. Scherzhaft sagt man dies auch, wenn sich jemand über seine Pickel oder Geschwüre beklagt. Ist jemand schwierig im Umgang, sagt man: Met em is laige Nüëte knappen, also schlecht Nüsse knacken. Lügen solche Menschen auch noch – doot se auk nao laigen, dann geht das Vertrauen verloren. Es gibt Menschen, die bewusst die Unwahrheit ihres Vorteils wegen verbreiten. Sie nennt man Laigebüüls. Es gibt sogar Menschen, die ganze Völker belügen – belaigen doot – und ihnen offensichtlich Unwahres vorlügen – vüörlaigt. Aber aufgepasst! Een Laigebüül mot guëd behollen küënen.
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