Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 192 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 31.12.2020 |
Das plattdeutsche Wort „fraisen“
Metrologisch haben wir bereits Winter. Bei Kälte müssen wir uns warm anziehen, wenn wir nicht frieren wollen – wan wi nich fraisen wilt. Hält man sich in der Kälte ohne größeres Bewegen auf, ist man durchgefroren, düörfruorn. Man muss dazu nicht unbedingt ein sowieso leicht frierender Mensch sein – een Fuorstköttel of ne Füörsterkunt sien. Hat der Frost – de Fuorst – erst einmal den ganzen Körper durchzogen, muss man sich hüten, nicht zu erfrieren – nich to vöfraisen. Auch kann das kalte Fieber – dat kolle Fraisen – dem Körper kräftig mit einem Schüttelfrost zusetzten – met een Ritkebiëwern tosätten.
Kälte wirkt sich nicht nur bei Mensch, Tier und Botanik aus, sondern vor allem auch bei Wasser. Bei Temperaturen um und unter null Grad friert Wasser und wird zu Eis – döt Water fraisen un to Ies wäern. Ein Zeichen dafür ist Raureif – is Rufuorst. Gibt es Nachtfrost – früs et nachens – und gibt es Dauerfrost – Duerfuorst, dann frieren Gewässer zu – fraist Wäters to. Un gaas laig is et, wan dinen Wagen muorns nich los krigs, wieldat de Düörn infruorn sint.
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