Plattdeutsche Wörterkunde
Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.
Plattdeutsche Wörterkunde 197 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 28.03.2021 |
Das plattdeutsche Wort „Tuun“
Will man das Betreten eines Grundstücks verhindern, baut man einen Zaun – mäks nen Tuun. Je nach Art des Zaunes benötigt man u.a. Zaunpfähle – Tuunpäöle of Tuunstaken, Zaundraht – Tuundraod, oder Zaunpflanzen – Tuunplanten. Am Ende hat man z.B. einen Maschendrahtzaun – nen Maskendraodtuun, einen Stacheldrahtzaun – ´n Priëkeldraodtuun, Bretterzaun – Briädertuun, Jägerzaun – Jagertuun, oder aber einen Heckenzaun – nen Hiëgentuun. Mit höheren Zäunen – met höggere Tüne – friedigt man Wiesen ein – tüünt se Wiesken in, kleinere Zäune – Tüünkes – dienen meistens der Zier. Früher versorgten Korb- und Wannenmacher – Tüners – ihre Kunden mit geflochtenen Waren – met tüünte Waoren. Ihr wichtigstes Werkzeug war neben dem Messer das Wannenmacher- oder Flechteisen – dat Tüünisen. Das Flechtmaterial, die biegsamen Weidenruten – de weigen Tuunwiëdentöge – lieferten Kopfweiden – de Kopwiëden. Wer kennt den kriechenden Günsel? Wieldat sik düsse Plante gään breed mäk, auk in Naobers Gaorn, hät se up Plat: Kruupdüörntuun.
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