Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 204 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 06.06.2021 |
Das plattdeutsche Wort „friäten“
Menschen essen, Tiere fressen – Mensken doot iäten, Diers doot friäten! So sollte es sein, doch ist das Essen negativ belastet, man es verschlingt, wird es zum Fressen – to’t Friäten. Haustiere bekommen ihr Fressen – krieg üör Friäten, Wildtiere fressen u.a. Pflanzen an – friät Planten an, ab – af, oder gar kahl – of auk wul kaal. Auch gibt es gefräßige Tiere und Menschen – vöfriätene Diers un Lüde of Friäters. Wer kennt nicht jemanden, der scheinbar unersättlich isst – frät äs een Dampdüörsker! Bekannt ist: Vöfriätene Blagen wäert nich buorn, de wäert maakt! Wenig beliebt sind Menschen, die sich ständig auf Kosten anderer satt essen – sik düörfriät, oder alles unappetitlich in sich reinstopfen – friät äs een Swien. Normaler Weise merkt man, wenn man sich übergessen hat – sik üöwerfriäten of vulfriäten häw. Im schlimmsten Falle frisst man sich zu Tode – fräts di daud. Sterben kann man allerdings auch, wenn man einem Kanibalen – nen Menskenfriäter – in die Hände fällt. Dao sin ik laiwer Gast bi nen Füer- of Isenfriäter, auk wan ik dat Wiärks nu nich runner krieg.
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