Plattdeutsche Wörterkunde
Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.
Plattdeutsche Wörterkunde 205 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 27.06.2021 |
Das plattdeutsche Wort „vüör“
Die Bedeutung des hochdeutschen Wortes vor stimmt mit der des plattdeutschen vüör weitestgehend überein. Gleiches gilt in seine Funktion als Vorsilbe – äs Vüörsülwe. Zunächst – tovüör – seien einige Beispiele dafür – daoför – vorgestellt – vüörstelt: Kommen wir ins Haus, treten wir uns die Füße auf einer Matte ab – up nen Vüörlägger af; Schürzen – Vüörröcke – schützen. Vereinen stehen Vorsitzende vor – Vüörsitters vüör, Arbeitsgruppen Obmänner – Vüörlüde. Man fühlt sich brüskiert – vüör dän Kop stot, wenn man unverhofft einen Vorgesetzten bekommt oder gar degradiert wird – enen vüör de Niërse sät krig. Von nun an – nu vüör dan – ist einiges anders, als vorher – äs vüörhiär. Vielleicht wird sogar etwas verboten – een P daovüör sät. Bei Entscheidungen ist man nicht mehr gefragt – is butenvüör. Erleidet man eine Niederlage – krigs enen vüör de Büks, ist es bequem, hauptsächlich – tofüörderst – Andere verantwortlich zu machen. Män glöws dat auk nao, wan du di vüör´n Spaigel stellen dös un di an de egene Niërse päks?
Guëdgaon! Juen Kahls Klaus
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