Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 84 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 01.07.2016 |
Das plattdeutsche Wort „Piärd“
Im Münsterland kann man den Eindruck bekommen, sein häufigstes Tier sei das Pferd, dat Piärd. Gab es früher vor allem Kaltblüter als kräftige Arbeitspferde, Koltbloodpiärde äs däftige Arbaidspiärde, so überwiegen heute Heißblüter als Reit- und Wagenpferde, Heetbloodpiärde äs Ried- un Wagenpiärde. Zum Schutz der Hufe erhalten Pferde vom Hufschmied Hufeisen, se kriegt van dän Piärdeschooster Hoowisens. Was Pferde fallen lassen sint Piärdeappeln, an denen es sich Mistkäfer, Piärdewiëmels, gut ergehen lassen. Neben diesem Insekt tragen auch Heuschrecke und Hornisse als Haipiärdken un Piärdehuonke das Pferd im Namen. Sogar das Motorrad als Knatterpiärd nimmt Anleihe an dem edlen Tier! Prahlt jemand gewaltig, so sagt man: He hait villicht up de Piärde! Sorgt einer für Aufregung und erzeugt Panik, dann heißt es: He mäk de Piärde schü! Bei Käufen oder Abmachungen sollte man darauf achten, ob die Sache einen nicht erkennbaren Makel hat. Past up, dat de Saak kinen Piärdefoot häw un et nich to düer för ju wät!
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