Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 92 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 26.08.2016 |
Das plattdeutsche Wort „flaiten“
Wiederum wird nun ein Wort mit einer doppelten Bedeutung vorgestellt. Einerseits heißt flaiten im Hochdeutschen flöten sowie zwitschern und andererseits auch fließen sowie strömen. Flöten kann man mit dem Mund oder aber auch mit einer Flöte, met ne Flaite of een Flaitken. Lokomotiven ließen zur Verständigung die Dampfpfeife pfeifen, de Dampflaite flaiten. Flötenspieler oder Flötisten, Flaitenspiëlers, bringen uns mit ihren Flöten, met üöre Flaiten of Flaitpiepkes, herrliche Töne ans Ohr. Und die vielen Singvögel erfreuen uns mit ihrem Zwitschern, met üör Flaiten. Missachtet man etwas, so heißt es: Ik flait di wat! oder kurz: flaitepipen!
Nun zum Fließen und Strömen: Bäche fließen vom Berg hinunter, flaut van’n Biärg harunner. Bei zu viel Wasser laufen fließende Gewässer über, Flötten flait üöwer. Gut ist es, wenn das Wasser abfließt, wägflöt, und die Flut, de Floot, zurückgeht, denn Überschwemmungen sind oft überflüssig, üöwerflötig. Män auk in usse Liäwen is mannig wat de rainste Üöwerflaut!
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