Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 93 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 03.09.2016 |
Das plattdeutsche Wort „jung“
Wir alle waren einmal jung, äs maol jung. Nach unserer Geburt sind wir aufgewachsen, upjungt. Damals waren wir noch sehr jung und unerfahren, pipenjung of bloodjung. Junge Menschen bezeichnet man auch als jung Blood, Mädchen als junge Dingers, Knaben als Jungens of Jüngskes. Mädchen gingen in die Mädchenschule, de Wichterschool, Knaben in die Knabenschule, de Jungensschool. Der Schulhof hatte eine Mädchen- und Jungenseite, ne Wichter- un Jungenssiet. Ebenso war es auch in katholischen Kirchen. Aus Schuljungen, uut Schooljungens, werden bald Heranwachsende bzw. Halbstarke, junge Büllekes. In der Zeit waren oder sind Jungendliche, sint Jungkääls, Lehrling – Läerjungen, Laufbursche – Laupjungen, und früher Schweine- oder Kuhhirt – Suëg- of Kojungen. In schlechten Zeiten gab es auch Betteljungen, Biädeljungens. Wohl dem, der sich auf angenehmere Weise, z.B. als Spielmann etwas dazu verdienen kann, äs Klüëpeljungen sik wat tovödainen kan.
För us alle huop ik, dat wi auk nao in’t hauge Oller jung in‘n Kop bliewt!
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