Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 97 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 08.09.2016 |
Das plattdeutsche Wort „Vader“
Mit dem plattdeutschen Wort Vader meint man im Hochdeutschen den Vater. Wir glauben an den Vater im Himmel, an Guodvader, und beten oft das Vaterunser, dat Vaderusse. Und seltsamer Weise feiern wir an Christi Himmelfahrt teils ausgelassen den Vatertag, dän Vaderdag. Mit dem Vaterland, met dat Vaderland, hat das nichts zu tun, und so mancher müsste nach so einem Tag seinen Beichtvater, sinen Bichtvader, aufsuchen.
Jeder Mensch hat einen Vater, Vader, manchmal auch einen Stiefvater, nen Staifvader oder sogar einen Schwiegervater, nen Swigervader. Den Onkel väterlicherseits nennt man Vaderbroer, die Tante Vadersüster. Ist ein Sohn Vater, hat er die Vaterschaft, de Vaderschup, und lebt womöglich in seinem Vaterhaus, sien Vaderhuus. Mit der Vaterschaft ist sein Großvater nun Ankebesvader, sein Vater Besvader. Besvader steht für bester Vater. Klingt das nicht viel schöner und herzlicher als Opa? Ik kan ju säggen, dat dat unwies schöön is, Besvader to sien! Nu haal ik nao, wat ik bi usse Kinner äs Vader nich metkriëgen häb!
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