Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 31 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 07.06.2014 |
Das plattdeutsche Wort „laupen“
Wohl dem, der gut gehen bzw. laufen kann, auf Platt laupen! Besonders wenn man flüchten muss, laupengaon mot, ist das von Vorteil. Mit viel Schmerz verbunden ist oft die einseitige Trennung von Paaren, wan ene dän ännern wäglöp. Weniger tragisch verlaufen heute Ehescheidungen, wan twe uutneenlaupt. Wer weiß die Gründe dafür, waorüm dao wat uut de Rige laupen is? Manchmal kommen Beziehungen auch wieder in Ordnung, et löp sik wier trächte. Wird ein junges Mädchen schwanger, heißt es abfällig: Se is anlaupen. Das selbe Wort benutzt man, wenn Metalle, z.B. Silber, sich verfärben, wan se anlaupt. Ehrlich währt am längsten! Darum sollte es selbstverständlich sein, wenn man sein Einkommen richtig versteuert, Riäknungen düör de Böker laupen löt. Eine weitere Bedeutung von laupen ist fließen. So nennt man die Ebbe als aflaupend Water, die Flut als uplaupend Water. Zu Menschen, die geistig verwirrt sind sagt man: Se laupt daomet! Wi wilt huopen, dat wi alle bes in’t hauge Oller in’n Kop klaor bliewt, auk wan us süs niks mäer wäglöp!
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