Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 121 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 09.04.2017 |
Das plattdeutsche Wort „sitten“
Oft wird bemängelt, dass wir viel zu viel sitzen, sitten doot. Besonders in Büroberufen ist der Anteil des Sitzens, van dat Sitten, sehr hoch. Will man sich aber bilden, benötigt man viel Sitzfleisch, nen sitten Ääs. Das gilt auch für Jäger, die auf dem Hochsitz auf Wild ansitzen, för Jagers, de up’n Haugsit up Wild ansit. Gefangene – Insitters, die im Gefängnis sitzen – de in’t Kitken insit – verbüßen eine Strafe – doot ne Straofe afsitten. Zur Strafe musste mancher, der es faustdick hinter den Ohren hatte – de et dummendik ächter de Aoren had - in der Schule hin und wieder nachsitzen, naositten. Das war wohl gut gemeint, damit man das Schuljahr nicht noch einmal machen musste – nich sittenbleew. Für die Eltern war es das Signal, sich mehr um das Schulkind zu kümmern – mäer ächter de Schoolblage ächterhiärtositten. Schade ist es, wenn eine heiratswillige Frau ledig bleibt – se sittenbliw. Womöglich hat man sich als sehr sparsam, ja geizig erwiesen – sik wiest, äs dais up’t Geld sitten. Män düg et ännersüm in’n Smoltpot to sitten un met Geld üm sik to smiten?
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