Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 122 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 08.05.2017 |
Das plattdeutsche Wort „Osse“
Man vermutet, dass die Stammform des Rindes der Auerochse war, de Urosse was. Unklar ist, wieso man einen kastrierten Stier Ochse nennt, wuso he Osse hät. Junge Ochsen nennt man Öskes. Ochsen, Ossen, kamen schon früh als Arbeitstiere zum Einsatz. Sie zogen z.B. Ochsenkarren, Ossenkäörs, oder Pflüge, Plöge. In einigen Gegenden schmückt man den Kopf des Ochsen, dän Ossenkop, beim Weideauftrieb zu Pfingsten mit bunten Bändern; dat is de Pinkstosse. Das Fleisch des Ochsen, dat Ossenfleesk, seine Zunge, de Ossentunge, und der Ochsenschwanz, de Ossenstiärt, sind leckere Speisen. Das Auge des Ochsen is dat Ossenauge. Auch Luftblasen auf Wasserpfützen, die sich beim Regnen bilden, sint Ossenaugen. Nett anzusehen ist die gelbe Wiesen-Schlüsselblume, de Ossenblome. Eine bedeutende Quelle sollen Ochsen gegraben haben, die die ermordete Sünte Rendel vor rund 800 Jahren von Westerkappeln nach Riesenbeck gebracht hatten. Daorüm wät to de Welle in’t Riesenbiëkske Buomduorp Ossenlok sägt. Et is‘t Ankiken wääd!
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