Plattdeutsche Wörterkunde
Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.
Plattdeutsche Wörterkunde 45 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 29.08.2015 |
Das plattdeutsche Wort „supen“
Tiere saufen, se suupt, Menschen trinken, Lüde drinkt. Aber gerade auf Feiern heißt es: Friät di sat un suup di dik, män hol‘t Muul van Kiärk un Poltik! Dieser plattdeutsche Knigge für das Verhalten bei Feiern, z.B. beim Schützenfest, wird manchmal sehr ernst genommen, dän wät suopen. So war es früher auch nach Beerdigungen verbreitet, tief ins Glas zu schauen, dat Fel to vösupen. Sich volllaufen lassen, sik vulsupen, kennt man bereits von sehr jungen Menschen. Man kann nur hoffen, dass das Betrinken, dat Besupen, am Ende gut ausgeht und diese Kinder nicht zu regelmäßigen Trinkern werden, se nich to Suuplaps wäert. Wer ein Trinker ist, een Süper is, hat bis zum Lebensende mit dieser schweren Krankheit zu kämpfen, auch wenn er nicht mehr trinkt, wan he nich mäer süp un drüge is. Wird man mit seiner vielen Arbeit nicht mehr fertig, sagt man, man sei abgesoffen, afsuopen. Das lässt sich irgendwann ändern, aber wenn jemand ertrunken ist, afsuopen is, ist Hilfe meistens zu spät.
Laot us fraien, wan wi nao een Gläsken Beer of Wien so rächt genaiten küënt un drüëwt!
<...Zurück