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Worterklärungen

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Präötken - Bronzeskulptur 'Flirt' von Jürgen Ebert

Plattdeutsche Wörterkunde

Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.

 

Plattdeutsche Wörterkunde 6

Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 05.11.2013
Worterklärungen >>

Das plattdeutsche Wort „Grawen

Ein Grawen, zu Hochdeutsch Graben, dient zur Entwässerung von oberflächennahem Wasser. Wie das Wort schon sagt, ist er durch Ausgraben, auf Platt Uutgrawen, künstlich entstanden. Das gilt auch für Gräften. Sie wurden um Speicher oder Gebäude zur Sicherung vor Feinden durch Ausgraben erstellt und mit Wasser gefüllt. Das Wort heißt auf Plattdeutsch Gräwten. Ist jemand gestorben, so legt man für ihn ein Graw, also ein Grab, durch Ausgraben der Erde an. Später wird die Grabstelle, de Grawstiär, mit Bewuchs und einem Grabstein, dän Grawsteen, hergerichtet. Hat jemand ein Geheimnis zu Lebzeiten nicht preisgegeben oder eine schwere Schuld nicht gesühnt, sagt man: „He häw et met in‘t Graw nuomen.“ Eine ganz besondere Art von Grab ist das Groskengraw; heute würde man dazu Geldvernichtungsanlage sagen. Der Begriff wird gern gebraucht, wenn man z.B. ein Auto hat, an dem ständig teure Reparaturen anfallen.

So, dat sal nu met de swaore Köst noog wäst sien!

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