Plattdeutsche Wörterkunde
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Plattdeutsche Wörterkunde 74 |
Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 04.11.2016 |
Das plattdeutsche Wort „Niëwel“
Neigt sich das Jahr dem Ende zu, kommen vermehrt Tage mit Nebel, Dage met Niëwel. So ist denn auch der Monat November im Plattdeutschen de Niëwelmaond. Insbesondere in den Morgenstunden sind Nebelschwaden bzw. Nebelbänke zu beobachten, Niëweldüökskes to sain. Extrem hohe Luftfeuchtigkeit kann zu dichterem Nebel führen, et kan niëweln. Dann ist es nebelig, et is niëwelig, die Welt nebelgrau, de Wiält niëwelgrao. Werden die Nebeltröpfchen, de Niëweldrüöpkes, zu groß, fallen sie als Nebelregen zur Erde, äs Niëwelriängen up de Äer. Dann half den Frauen früher eine bestickte Haube mit langen Bändern, de Niëwelkap. Ziehen am Himmel Schleierwolken auf, Niëwelwulken up, kann man getrost auch ohne Kopfbedeckung an die frische Luft gehen. Im übertragenen Sinne braucht man im Plattdeutschen auch den Begriff beniëwelt. Er bedeutet angeheitert oder vorübergehend ohne klare Sinne. Hat man eine undeutliche Vorstellung, so is dat een Niëwelbeld. Laot us män huopen, dat us dat Wiär nich vöniëwelt un wi nen klaoren Kop beholt.
Guëdgaon! Juen Kahls Klaus
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