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Worterklärungen

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Präötken - Bronzeskulptur 'Flirt' von Jürgen Ebert

Plattdeutsche Wörterkunde

Hier sind die bislang veröffentlichten Beiträge zur Plattdeutschen Wörterkunde in loser Reihenfolge zu finden. Bei der Suche nach einem bestimmten Wort hilft eine Übersicht mit einer alphabetischen Ordnung.

 

Plattdeutsche Wörterkunde 95

Veröffentlicht Klaus Werner Kahl am 28.09.2016
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Das plattdeutsche Wort „Viën“

Früher gab es in Norddeutschland fast überall Moore bzw. Sümpfe, zu Plattdeutsch Viëns. Neben großen Moorgebieten, Viëngiëgenden, z.B. in Emsdetten waren auch kleinere Moore, Viënkens, zu finden. Auf dem Moorboden wachsen Pflanzen wie der Sumpfschachtelhalm, de Viën­krockel, oder der Sonnentau, de Dau­liäpel, und das Wollgras, de Moor­pluum. Im sauren, sauerstoffarmen Wasser des Moores lebt der Moorfrosch, de Viënpogge. Auf trockenen Stellen im Moor baut die Sumpfohr­eule, de Viënuul, ebenso ihr Nest wie der große Brachvogel, de Viëntüte.  Ist ein Moor von Bäumen bestanden spricht man von einem Brook. Die Ortsnamen Venne bzw. Viën, Kat­tenvenne bzw. Kattenviën und Brock bzw. Brook weisen noch heute auf eine frühere Moorgegend hin.

Moore galten als äußerst gefährlich, und so blieb es nicht aus, dass man von Spukgestalten wie der grausamen Viënmoer sprach, um Kinder vom Begehen des Moores abzuhalten. Jä, of dat würklik holpen of an‘t Enne nao nies­girig maakt häw? We weet’t?

 

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